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                  Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu PostgreSQL
                                       
   Last updated: Sat Jul 10 00:37:57 EDT 1999
   
   Current maintainer: Bruce Momjian (maillist@candle.pha.pa.us)
   
   Deutsche Übersetzung von Karsten Schulz (schulz@linux-systemhaus.de)
   
   Letzte Aktualisierung der deutschen Übersetzung: Don, den 05.08.1999,
   09:00 CET
   
   Die aktuellste Version dieses Dokuments kann auf der PostgreSQL
   Website http://www.PostgreSQL.org angesehen werden.
   
   Linux-spezifische Fragen werden in
   http://www.PostgreSQL.org/docs/faq-linux.html beantwortet (deutsche
   Übersetzung in Arbeit!).
   
   Irix-spezifische Fragen werden in
   http://www.PostgreSQL.org/docs/faq-irix.html beantwortet.
   
   HPUX-spezifische Fragen werden in
   http://www.PostgreSQL.org/docs/faq-hpux.shtml beantwortet.
     _________________________________________________________________
   
                             Allgemeine Fragen
                                      
   1.1) Was ist PostgreSQL?
   1.2) Welches Copyright liegt auf PostgreSQL?
   1.3) Auf welchen Unix-Plattformen läuft PostgreSQL?
   1.4) Welche Nicht-Unix-Versionen sind verfügbar?
   1.5) Woher bekomme ich PostgreSQL?
   1.6) Wo bekomme ich Support für PostgreSQL?
   1.7) Was ist die neueste Version von PostgreSQL?
   1.8) Welche Dokumente sind für PostgreSQL verfügbar?
   1.9) Wie erfahre ich etwas über bekannte Fehler oder fehlende
   Eigenschaften von PostgreSQL?
   1.10) Wie kann ich SQL lernen?
   1.11) Ist PostgreSQL Y2K (Jahr 2000) fähig?
   1.12) Wie kann ich am Entwicklerteam teilnehmen?
   1.13) Wie sende ich einen Fehler-Bericht?
   1.14) Wie läuft PostgreSQL im Vergleich zu anderen Datenbanksystemen?
   
                        Fragen zu Benutzerprogrammen
                                      
   2.1) Gibt es ODBC-Treiber für PostgreSQL?
   2.2) Welche Werkzeuge gibt es, um PostgreSQL-Datenbanken über
   Webseiten verfügbar zu machen?
   2.3) Hat PostgreSQL eine grafische Benutzerschnittstelle? Einen
   Report-Generator? Eine eingebaute Query-Schnittstelle?
   2.4) Welche Sprachen sind für die Kommunikation mit PostgreSQL
   verfügbar?
   
                           Administrative Fragen
                                      
   3.1) Warum schlägt initdb fehl?
   3.2) Wie installiere ich PostgreSQL woanders als in /usr/local/pgsql?
   3.3) Wenn ich den postmaster starte, bekomme ich einen Bad System Call
   oder eine core dumped Meldung. Warum?
   3.4) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich eine
   IpcMemoryCreate Fehlermeldungen. Warum?
   3.5) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich eine
   IpcSemaphoreCreate Fehlermeldungen. Warum?
   3.6) Wie verhindere ich, daß andere Hosts auf meine PostgreSQL
   Datenbanken zugreifen?
   3.7) Warum kann ich mich nicht von einer anderen Maschine mit meiner
   Datenbank verbinden?
   3.8) Warum kann ich nicht als root auf die Datenbank zugreifen?
   3.9) Alle meine Server stürzen bei gleichzeitigem Tabellenzugriff ab.
   Warum?
   3.10) Wie optimiere ich die Datenbankmaschine für bessere Leistung?
   3.11) Welche Debugging/Fehlersuch-Hilfsmittel sind für PostgreSQL
   verfügbar?
   3.12) Ich bekomme die Meldung "Sorry, too many clients", wenn ich eine
   Verbindung versuche. Warum?
   3.13) Was sind die pg_psort.XXX Dateien in meinem
   Datenbank-Verzeichnis?
   3.14) Wie richte ich eine Benutzergruppe (pg_group) ein?
   
                             Fragen zum Betrieb
                                      
   4.1) Das System scheint Kommata, Dezimalpunkte und Datumsformate
   durcheinanderzubringen.
   4.2) Was ist der genauer Unterschied zwischen Binary Cursors und
   Normal Cursors?
   4.3) Wie wähle ich per SELECT nur die ersten paar Zeilen in einem
   Query aus?
   4.4) Wie bekomme ich eine Liste der Tabellen oder anderen Dingen, die
   ich in psql sehen kann
   4.5) Wie entferne ich eine Spalte von einer Tabelle?
   4.6) Was ist die Maximalgröße für eine Zeile, eine Tabelle, eine
   Datenbank?
   4.7) Wieviel Plattenplatz benötigt eine Datenbank zur Speicherung
   einer Datendatei mit zeilenweisen Datensätzen?
   4.8) Wie finde ich heraus, welche Indizes oder Operationen in der
   Datenbank definiert sind?
   4.9) Meine Queries sind langsam oder nutzen die Indizes nicht. Warum?
   4.10) Auf welche Weise kann ich sehen, wie der Query-Optimierer meine
   Abfrage auswertet?
   4.11) Was ist ein R-Tree Index?
   4.12) Was ist "Genetic Query Optimization"?
   4.13) Wie verfahre ich bei der Suche mit regulären Ausdrücken und bei
   einer Suche mit Ignorierung der Groß- und Kleinschreibweisen?
   4.14) Wie ermittle ich in einem Query, daß ein Feld NULL ist?
   4.15) Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen CHAR-Typen?
   4.16) Wie erzeuge ich ein serielles Feld mit automatischer Erhöhung
   des Inhalts?
   4.17) Was ist ein Oid? Was ist ein Tid?
   4.18) Was ist die Bedeutung der verschiedenen Ausdrücke, die in
   PostgreSQL benutzt werden (z.B. attribute, class,...)?
   4.19) Wieso bekomme ich einen Fehler: "FATAL: palloc failure: memory
   exhausted?"
   4.20) Wie kann ich feststellen, welche PostgreSQL-Version ich laufen
   habe?
   4.21) Beim Arbeiten mit "Large-Objects" kommt die Fehlermeldung:
   invalid large obj descriptor. Warum?
   
                            PostgreSQL erweitern
                                      
   5.1) Ich habe eine benutzerdefinierte Funktion geschrieben. Wenn ich
   sie in psql aufrufe, kommt ein core dump. Warum?
   5.2) Was bedeutet die Meldung: NOTICE:PortalHeapMemoryFree: 0x402251d0
   not in alloc set!?
   5.3) Wie kann ich ein paar elegante neue Feldtypen und Funktionen zu
   PostgreSQL beitragen?
   5.4) Wie schreibe ich eine Funktion in C, die ein Tuple zurückliefert?
   5.5) Ich habe eine der Quellendateien geändert. Warum macht sich die
   Änderung beim erneuten Compilerlauf nicht bemerkbar?
     _________________________________________________________________
   
                             Allgemeine Fragen
                                      
    1.1) Was ist PostgreSQL?
    
   PostgreSQL ist eine Verbesserung des
   POSTGRES-Datenbank-Managementsystems, ein "Next-Generation"
   DBMS-Forschungsprototyp. Während PostgreSQL das leistungsfähige
   Datenmodell und die reichhaltigen Datentypen von POSTGRES beibehält,
   ersetzt es die PostQuel-Abfragesprache durch eine ausgedehnte
   Teilmenge von SQL. PostgreSQL ist frei und der komplette Quellcode ist
   verfügbar.
   
   Die PostgreSQL-Entwicklung wird von einem Team von Internet-Entwickler
   durchgeführt, die alle an der PostgreSQL-Entwicklungs-Mailingliste
   teilnehmen. Der aktuelle Koordinator ist Marc G. Fournier
   (scrappy@postgreSQL.org) (siehe unten, wie man sich anmelden kann).
   Dieses Team ist jetzt für alle aktuellen und zukünftigen Entwicklungen
   von PostgreSQL verantwortlich.
   
   Die Autoren von PostgreSQL 1.01 waren Andrew Yu und Jolly Chen. Viele
   andere haben zur Portierung, zu den Tests, zur Fehlersuche und zur
   Verbesserung des Codes beigetragen. Der ursprüngliche Postgres-Code,
   von dem PostgreSQL abstammt, ist auf die Bemühungen von vielen
   Studierenden und Diplomanden, sowie Programmierern, die unter der
   Weisung des Professors Michael Stonebraker an der Universität von
   Kalifornien, Berkeley arbeiteteten, zurückzuführen.
   
   Der ursprüngliche Name der Software bei Berkeley war Postgres. Als die
   SQL-Funktionalität 1995 hinzugefügt wurde, wurde sein Name zu
   Postgres95 geändert. Der Name wurde Ende 1996 zu PostgreSQL geändert.
   
    1.2) Welches Copyright liegt auf PostgreSQL?
    
   PostgreSQL steht unter folgendem COPYRIGHT (Originaltext):
   
   PostgreSQL Data Base Management System
   
   Copyright (c) 1994-6 Regents of the University of California
   
   Permission to use, copy, modify, and distribute this software and its
   documentation for any purpose, without fee, and without a written
   agreement is hereby granted, provided that the above copyright notice
   and this paragraph and the following two paragraphs appear in all
   copies.
   
   IN NO EVENT SHALL THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA BE LIABLE TO ANY PARTY
   FOR DIRECT, INDIRECT, SPECIAL, INCIDENTAL, OR CONSEQUENTIAL DAMAGES,
   INCLUDING LOST PROFITS, ARISING OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE AND
   ITS DOCUMENTATION, EVEN IF THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA HAS BEEN
   ADVISED OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE.
   
   THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA SPECIFICALLY DISCLAIMS ANY WARRANTIES,
   INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF
   MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. THE SOFTWARE
   PROVIDED HEREUNDER IS ON AN "AS IS" BASIS, AND THE UNIVERSITY OF
   CALIFORNIA HAS NO OBLIGATIONS TO PROVIDE MAINTENANCE, SUPPORT,
   UPDATES, ENHANCEMENTS, OR MODIFICATIONS.
   
   Es gilt die Copyright-Klausel im Original! Informativ folgt hier eine
   Übersetzung. Die Übersetzung besitzt keinerlei rechtlichen Status.
   Insbesondere kann sich niemand auf diese Übersetzung berufen:
   
   PostgreSQL Datenbank Management System
   
   Copyright (c) 1994-6 Regents of the University of California
   
   Die Erlaubnis, diese Software und seine Unterlagen für jeden möglichen
   Zweck, ohne Gebühr und ohne eine schriftliche Vereinbarung zu
   benutzen, zu kopieren, zu ändern und zu verteilen wird hiermit
   bewilligt, vorausgesetzt daß der oben genannte Urheberrechtsvermerk
   und dieser Paragraph und die folgenden zwei Paragraphen in allen
   Kopien erscheinen.
   
   IN KEINEM FALL IST DIE UNIVERSITÄT VON KALIFORNIEN GEGENÜBER JEDEM
   MÖGLICHEN BETEILIGTEN FÜR DIE DIREKTEN, INDIREKTEN, SPEZIELLEN,
   BEILÄUFIGEN ODER FOLGESCHÄDEN, EINSCHLIEßLICH DER VERLORENEN PROFITE
   VERANTWORTLICH, DIE AUS DEM GEBRAUCH VON DIESER SOFTWARE UND SEINEN
   UNTERLAGEN HERAUS ENTSTEHEN, SELBST WENN DIE UNIVERSITÄT VON
   KALIFORNIEN VON DER MÖGLICHKEIT SOLCHEN SCHADENS BENACHRICHTIGT WORDEN
   IST.
   
   DIE UNIVERSITÄT VON KALIFORNIEN LEHNT SPEZIELL ALLE MÖGLICHE GARANTIEN
   AB, EINSCHLIESSLICH, ABER NICHT BEGRENZT AUF, DIE IMPLIZIERTEN
   GARANTIEN VON GESCHÄFTSNUTZEN UND EIGNUNG ZU EINEM BESTIMMTEN ZWECK.
   DIE SOFTWARE, DIE NACHSTEHEND BEREITGESTELLT WIRD, BASIERT AUF EINER
   "SO WIE SIE IST"-GRUNDLAGE, UND DIE UNIVERSITÄT VON KALIFORNIEN HAT
   KEINE VERPFLICHTUNGEN, WARTUNG, SUPPORT, AKTUALISIERUNGSVORGÄNGE,
   VERBESSERUNGEN ODER ÄNDERUNGEN ZUR VERFÜGUNG ZU STELLEN.
   
    1.3) Auf welchen Unix-Plattformen läuft PostgreSQL?
    
   Die Autoren haben PostgreSQL auf folgenden Plattformen kompiliert und
   getestet (einige dieser Kompilierungen benötigen den C-Compiler gcc):
     * aix - IBM auf AIX 3.2.5 or 4.x
     * alpha - DEC Alpha AXP auf Digital Unix 2.0, 3.2, 4.0
     * BSD44_derived - OS abgeleitet von 4.4-lite BSD (NetBSD, FreeBSD)
     * bsdi - BSD/OS 2.x, 3.x, 4.x
     * dgux - DG/UX 5.4R4.11
     * hpux - HP PA-RISC auf HP-UX 9.*, 10.*
     * i386_solaris - i386 Solaris
     * irix5 - SGI MIPS auf IRIX 5.3
     * linux - Intel i86 Alpha SPARC PPC M68k
     * sco - SCO 3.2v5 Unixware
     * sparc_solaris - SUN SPARC auf Solaris 2.4, 2.5, 2.5.1
     * sunos4 - SUN SPARC auf SunOS 4.1.3
     * svr4 - Intel x86 auf Intel SVR4 and MIPS
     * ultrix4 - DEC MIPS auf Ultrix 4.4
       
    1.4) Welche Nicht-Unix-Versionen sind verfügbar?
    
   Es ist möglich, die libpq C-Bibliothek, psql und andere Schnittstellen
   und Binaries zu kompilieren, um sie auf der MS-Windows-Plattform
   laufen zu lassen. In diesem Fall läuft der Client auf MS-Windows und
   steht über TCP/IP mit einem Server in Verbindung, der auf einer
   unserer unterstützten Unixplattformen läuft. Es gibt die Datei
   win31.mak in der Distribution, um die Win32 libpq-Bibliothek und psql
   zu erzeugen.
   
   Der Datenbankserver arbeitet jetzt auch unter Benutzung der Cygnus
   Unix/NT-Porting-Bibliotheken auf Windows NT. Siehe auch
   pgsql/doc/README.NT in der Distribution.
   
   Es gibt eine weitere Portierung, die U/Win benutzt bei
   http://surya.wipro.com/uwin/ported.html.
   
    1.5) Woher bekomme ich PostgreSQL?
    
   Die erste Anlaufadresse für PostgreSQL ist der ftp-Server
   ftp://ftp.postgreSQL.org/pub
   
   Die entsprechenden Spiegelserver sind auf der Hauptwebseite
   aufgelistet.
   
    1.6) Wo bekomme ich Support für PostgreSQL?
    
   Es gibt keinen offiziellen Support für PostgreSQL von der Universität
   von Kalifornien, Berkeley. Der Support wird durch freiwilligen Einsatz
   geleistet.
   
   Die Mailing-Liste ist: pgsql-general@postgreSQL.org. Die Liste ist für
   PostgreSQL betreffende Themen vorbehalten. Um sich anzumelden, sende
   eine Email mit folgenden Zeilen im Text (nicht in der Betreffzeile):

        subscribe
        end

   an pgsql-general-request@postgreSQL.org.
   
   Es gibt auch eine Digest-Liste (Eine Liste, die Mails zusammengefasst
   sendet). Um sich an dieser Digestliste anzumelden, sende eine Email
   an: pgsql-general-digest-request@postgreSQL.org mit folgendem Text:

        subscribe
        end

   Die Digests werden an die Mitglieder der Liste geschickt, wenn ca.
   30kB an Mails zusammengekommen sind.
   
   Die Bug-Mailingliste ist verfübar. Um sich an dieser Liste anzumelden,
   sende eine Email an bugs-request@postgreSQL.org mit folgendem Text:
   

        subscribe
        end

   Es gibt ebenfalls eine Entwickler-Diskussionsliste. Um sich an dieser
   Liste anzumelden, sende eine Email an hackers-request@postgreSQL.org
   mit diesem Text:
   

        subscribe
        end

   Weitere Mailinglisten und Informationen zu PostgreSQL können auf der
   PostgreSQL-Homepage im WWW gefunden werden:
   
     http://postgreSQL.org
     
   Es gibt außerdem einen IRC-Channel im EFNet, Kanal #PostgreSQL. Bruce
   nutzt den Unix-Befehl: irc -c '#PostgreSQL' "$USER" irc.phoenix.net um
   teilzunehmen
   
   Kommerzieller Support für PostgreSQL ist bei http://www.pgsql.com/
   verfügbar
   
    1.7) Was ist die neueste Version von PostgreSQL?
    
   Das neueste Release von PostgreSQL ist die Version 6.5.
   
   Wir planen alle 4 Monate Hauptreleases herauszugeben.
   
    1.8) Welche Dokumente sind für PostgreSQL verfügbar?
    
   Einige Handbücher, Man-Pages und einige kleine Testprogramme sind in
   der Distribution enthalten. Siehe im /doc-Verzeichnis.
   
   psql hat einige nette \d-Befehle, um Informationen über Typen,
   Operatoren, Funktionen, Aggregate, usw. zu zeigen.
   
   Die Website enthält sogar noch mehr Unterlagen.
   
    1.9) Wie erfahre ich etwas über bekannte Fehler oder fehlende Eigenschaften
    von PostgreSQL?
    
   PostgreSQL unterstützt eine ausgedehnte Untermenge von SQL-92. Siehe
   unser TODO für eine Auflistung der bekannten Fehler, fehlende
   Eigenschaften und zukünftige Pläne.
   
    1.10) Wie kann ich SQL lernen?
    
   Es gibt nette SQL-Tutorials bei http://w3.one.net/~jhoffman/sqltut.htm
   und bei
   http://ourworld.compuserve.com/homepages/Graeme_Birchall/DB2_COOK.HTM.
   
   Viele unserer User mögen The Practical SQL Handbook, Bowman et al.,
   Addison Wesley.
   
    1.11) Ist PostgreSQL Y2K (Jahr 2000) fähig?
    
   Ja, wir können Datumsangaben nach dem Jahr 2000 n.Chr. und vor 2000
   v.Chr. leicht verarbeiten.
   
    1.12) Wie kann ich am Entwicklerteam teilnehmen?
    
   Zuerst lade die neuesten Quellen herunter und lies die
   PostgreSQL-Entwicklerunterlagen auf unserer Website oder in der
   Distribution. Zweitens melde Dich zu den Mailinglisten pgsql-hackers
   und pgsql-patches an. Drittens sende qualitativ hochwertige
   Programmänderungen an die pgsql-patches Mailingliste.
   
   Es gibt ungefähr ein Dutzend Leute, die das commit-Recht im
   PostgreSQL-CVS Archiv haben. Alle haben so viele hochwertige Patches
   eingebracht, daß es schwer für die CVS-Verwalter war, mitzuhalten. Und
   wir hatten das Vertrauen, daß die Änderungen, die sie festlegten, sehr
   wahrscheinlich von hoher Qualität sind.
   
    1.13) Wie sende ich einen Fehler-Bericht?
    
   Fülle die "Fehler-Vorlage"-Datei (bug.template im doc-Verzeichnis) aus
   und sende sie an: bugs@postgreSQL.org
   
   Überprüfe auch den ftp-Server ftp://ftp.postgreSQL.org/pub, um
   nachzusehen, ob es eine neuere PostgreSQL-Version oder neue Patches
   gibt.
   
    1.14) Wie läuft PostgreSQL im Vergleich zu anderen Datenbanksystemen?
    
   Es gibt verschiedene Methoden, Software zu messen: Eigenschaften,
   Leistung, Zuverlässigkeit, Support und Preis.
   
   Eigenschaften
          PostgreSQL hat die meisten Eigenschaften, die in großen
          kommerziellen DBMS's, wie Transaktionen, Sub-SELECTs, Trigger,
          Views und verfeinertes Locking, vorhanden sind. Wir haben
          einige Eigenschaften, die andere nicht haben, wie
          benutzerbestimmte Typen, Vererbung, Regeln, und die
          Multi-Versionen-Steuerung zum Verringern von konkurrierenden
          Locks. Wir haben keine referentielle Integrität von externen
          Schlüsseln oder Outer Joins, aber wir arbeiten an diesen Dingen
          für unser nächstes Release.
          
   Leistung
          PostgreSQL läuft in zwei Modi. Im normalen fsync-Modus wird
          jede komplette Transaktion auf die Platte geschrieben und
          garantiert, daß, selbst wenn das Betriebssystem abstürzt und
          der Strom ausfällt, die Daten sicher gespeichert wurden. In
          diesem Modus sind wir langsamer als die meisten kommerziellen
          Datenbanken, zum Teil, weil wenige von ihnen solch eine
          konservatives Methode der Datenspeicherung in ihren
          Standardbetriebsmodi betreiben.
          
          Im no-fsync-Modus sind wir normalerweise schneller als
          kommerzielle Datenbanken. In diesem Modus kann ein
          Betriebssystemabsturz jedoch Datenkorruption zur Folge haben.
          Wir arbeiten daran, einen Zwischenmodus zur Verfügung zu
          stellen, der unter weniger Leistungseinbuße leidet als der
          fsync-Modus und die Datenintegrität innerhalb 30 Sekunden im
          Falle eines Betriebssystemabsturzes erlaubt. Der Modus ist
          durch den Datenbankverwalter auswählbar.
          
          Im Vergleich zu MySQL oder schlankeren Datenbanksystemen sind
          wir hinsichtlich INSERTs/UPDATEs langsamer, weil wir einen
          Transaktions-Overhead haben. Selbstverständlich hat MySQL kaum
          eine der Eigenschaften, die oben im Kapitel Eigenschaften
          erwähnt werden. PostgreSQL ist für Flexibilität und gute
          Eigenschaften designed, trotzdem fahren wir fort, die Leistung
          durch Profiling und Quellcodeanalyse zu verbessern.
          
   Zuverlässigkeit
          Wir stellen fest, daß ein DBMS zuverlässig sein muß, oder es
          ist wertlos. Wir bemühen uns, gut geprüften, beständigen Code
          freizugeben, der nur ein Minimum an Programmfehler hat. Jede
          Freigabe hat mindestens einen Monat Betatestphase hinter sich,
          und unsere Freigabehistorie zeigt, daß wir stabile, solide
          Versionen freigeben, die im Produktionsbetrieb genutzt werden
          können. Wir glauben, daß wir im Vergleich mit anderer
          Datenbanksoftware vorteilhaft dastehen.
          
   Support
          Unsere Mailingliste stellt eine große Gruppe Entwickler und
          Benutzer zur Behebung aller möglichen anzutreffenden Probleme
          zur Verfügung. Wir können nicht immer eine Fehlerbehebung
          garantieren, kommerzielle DBMS's tun dies aber auch nicht.
          Direkter Zugriff zu den Entwicklern, zur Benutzergemeinschaft,
          zu den Handbüchern und zum Quellcode bietet häufig
          höherwertigen PostgreSQL-Support im Vergleich zu anderen
          DBMS's. Es gibt den kommerziellen "Pro-Ereignis"-Support, der
          für diejenigen bereitgestellt wird, die ihn benötigen. (siehe
          Support-Faq),
          
   Preis
          PostgrSQL ist frei verfügbar, sowohl für die kommerzielle, wie
          für die nicht-kommerzielle Nutzung. Du kannst Deinen Code fast
          ohne Beschränkungen zu unserem hinzufügen. Die einzigen
          Beschränkungen werden in der BSD-artigen Lizenz weiter oben
          aufgeführt.
     _________________________________________________________________
   
                        Fragen zu Benutzerprogrammen
                                      
    2.1) Gibt es ODBC-Treiber für PostgreSQL?
    
   Es sind zwei ODBC-Treiber verfügbar: PostODBC und OpenLink ODBC.
   
   PostODBC ist in der Distribution enthalten. Mehr Informationen können
   unter http://www.insightdist.com/psqlodbc abgerufen werden.
   
   OpenLink ODBC kann unter http://www.openlinksw.com geholt werden. Die
   Software arbeitet mit OpenLinks Standard-ODBC-Client, so daß
   PostgreSQL-ODBC auf jeder Client-Plattform zur Verfügung steht, die
   unterstützt wird (Win, Mac, Unix, VMS).
   
   Sie werden dieses Produkt wahrscheinlich an Leute verkaufen, die
   kommerziellen Qualitäts-Support brauchen, aber es wird immer eine
   Freeware-Version verfügbar sein. Fragen dazu bitte an
   postgres95@openlink.co.uk.
   
    2.2) Welche Werkzeuge gibt es, um PostgreSQL-Datenbanken über Webseiten
    verfügbar zu machen?
    
   Eine nette Einführung zu Datenbank-gestützten Webseiten kann unter
   http://www.webtools.com abgerufen werden.
   
   Eine weitere gibt es bei http://www.phone.net/home/mwm/hotlist/.
   
   Für die Web-Integration ist PHP eine ausgezeichnete Schnittstelle. PHP
   gibt es bei http://www.php.net
   
   PHP ist hervorragend für einfache Anbindungen geeignet. Für komplexere
   Aufgaben nutzen viele die Perl-Schnittstelle mit CGI.pm.
   
   Einen WWW-Gateway, basierend auf WDB, kann man bei
   http://www.eol.ists.ca/~dunlop/wdb-p95 herunterladen.
   
    2.3) Hat PostgreSQL eine grafische Benutzerschnittstelle? Einen
    Report-Generator? Eine eingebaute Query-Schnittstelle?
    
   Wir haben eine nette grafische Benutzerschnittstelle mit Namen
   pgaccess, welche in der Distribution enthalten ist. pgaccess hat auch
   einen Reportgenerator. Die Webpage liegt hier:
   http://www.flex.ro/pgaccess
   
   In der Distribution gibt es außerdem ecpg,, welches eine eingebundene
   SQL-Query-Schnittstelle für C zur Verfügung stellt.
   
    2.4) Welche Sprachen sind für die Kommunikation mit PostgreSQL verfügbar?
    
   Wir haben:
     * C(libpq)
     * C++(libpq++)
     * Embedded C(ecpg)
     * Java(jdbc)
     * Perl(perl5)
     * ODBC(odbc)
     * Python(PyGreSQL)
     * TCL(libpgtcl)
     * ein rohes C/4GL(contrib/pginterface)
     * Embedded HTML(PHP from http://www.php.net)
     _________________________________________________________________
   
                           Administrative Fragen
                                      
    3.1) Warum schlägt initdb fehl?
    
     * überprüfe, daß keine Binaries vorheriger Versionen in Deinem Pfad
       (PATH-Variable) sind. (Wenn Du die Meldung siehst:
       NOTICE:heap_modifytuple: repl is \ 9, ist das das Problem.)
Bruce Momjian's avatar
Bruce Momjian committed
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     * überprüfe, daß der Pfad richtig gesetzt ist
     * überprüfe, ob der User postgres der Eigentümer der entsprechenden
       Dateien ist
       
    3.2) Wie installiere ich PostgreSQL woanders als in /usr/local/pgsql?
    
   Der einfachste Weg ist mittels der --prefix Option beim configure den
   Pfad anzugeben. Falls Du das vergessen haben solltest, kannst Du die
   Datei Makefile.global ändern und POSTGRESDIR entsprechend anpassen,
   oder Du erzeugst ein Makefile.custom und definierst POSTGRESDIR dort.
   
    3.3) Wenn ich den postmaster starte, bekomme ich einen Bad System Call oder
    eine core dumped Meldung. Warum?
    
   Das kann verschiedene Ursachen haben. Überprüfe zuerst, ob Dein Kernel
   System V Extensions enthält. PostgreSQL benötigt die
   Kernel-Unterstützung für Shared Memory und Semaphoren.
   
    3.4) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich
    IpcMemoryCreate Fehlermeldungen. Warum?
    
   Du hast entweder den Kernel nicht für Shared Memory konfiguriert, oder
   Du mußt den Shared Memory Bereich vergrößern. Die genaue Größe hängt
   von Deiner Systemarchitektur ab und mit wievielen Puffern und
   Serverprozessen Du postmaster konfiguriert hast. Für die meisten
   Systeme, mit Standardangaben für Puffer und Prozessen benötigst Du ein
   Minimum von ca. 1 MB.
   
    3.5) Wenn ich versuche, den postmaster zu starten, bekomme ich
    IpcSemaphoreCreate Fehlermeldungen. Warum?
    
   Falls die Fehlermeldung IpcSemaphoreCreate: semget failed (No space
   left on device) lautet, dann ist Dein Kernel mit zu wenig Semaphoren
   konfiguriert. Postgres benötigt eine Semaphore pro möglichen
   Backend-Prozess. Eine Zwischenlösung wäre, postmaster mit einer
   geringeren Anzahl an Backend-Prozessen zu starten. Benutze dazu die -N
   Option mit einem Wert kleiner als die standardmäßigen 32. Eine
   dauerhafte Lösung wäre es, die Kernel-Parameter SEMMNS und SEMMNI zu
   erhöhen.
   
   Falls die Fehlermeldung anders aussieht, hast Du möglicherweise keine
   Semaphoren-Unterstützung in Deinem Kernel aktiviert.
   
    3.6) Wie verhindere ich, daß andere Hosts auf meine PostgreSQL Datenbanken
    zugreifen?
    
   Die Standardeinstellung ist, daß PostgreSQL Verbindungen von der
   lokalen Maschine über Unix-Domain-Sockets erlaubt. Andere Maschinen
   werden keine Verbindung aufbauen können, bis der postmaster mit der -i
   Option gestartet ist und die Host-basierte Authentizierung in der
   Datei $PGDATA/pg_hba.conf entsprechend angepasst ist. Das erlaubt
   TCP/IP-Verbindungen.
   
    3.7) Warum kann ich mich nicht von einer anderen Maschine mit meiner
    Datenbank verbinden?
    
   Die Standardeinstellung erlaubt nur Unix-Domain-Socket-Verbindungen
   der lokalen Maschine. Um TCP/IP Verbindungen zu ermöglichen, stelle
   sicher, daß der postmaster mit der -i Option gestartet wurde, und füge
   einen passenden Host-Eintrag in die Datei pgsql/data/pg_hba.conf ein.
   Siehe auch die pg_hba.conf Man-Page.
   
    3.8) Warum kann ich nicht als root auf die Datenbank zugreifen?
    
   Du solltest keine Datenbank-Benutzer mit der User-ID 0 (root)
   erzeugen. Sie werden auf keine Datenbank zugreifen können. Das ist
   eine Sicherheitsmaßnahme, wegen der Möglichkeit Objekt-Module
   dynamisch in die Datenbank zu linken.
   
    3.9) Alle meine Server stürzen bei gleichzeitigem Tabellenzugriff ab.
    Warum?
    
   Dieses Problem kann durch einen Kernel verursacht werden, der ohne
   Support für Semaphoren konfiguriert wurde.
   
    3.10) Wie optimiere ich die Datenbankmaschine für bessere Leistung?
    
   Sicherlich können Indizes Abfragen beschleunigen. Der explain Befehl
   erlaubt Dir zu sehen, wie PostgreSQL Deine Abfrage interpretiert und
   welche Indizes benutzt werden.
   
   Wenn Du eine Menge INSERTs machst, überprüfe, ob Du sie als
   Stapelverarbeitung mit dem copy-Befehl abarbeiten kannst. Das ist viel
   schneller als einzelne INSERTs. Zweitens, SQL-Statements, die nicht in
   einem begin work/commit Transaktions-Block eingegeben werden, werden
   als eigene Transaktion behandelt. Überprüfe, ob die Statements nicht
   in einen einzelnen Transaktions-Block zusammengefasst werden können.
   Das reduziert den Transaktions-Overhead. Du kannst auch erwägen,
   Indizes zu löschen und neu zu erstellen, wenn Du große Datenmengen
   änderst.
   
   Es gibt verschiedene Tuning-Maßnahmen, die man ergreifen kann. Du
   kannst fsync() abschalten, indem Du beim Starten des postmasters die
   Optionen -o -F angibst. Das hindert fsync()´s daran, nach jeder
   Transaktion die Daten auf die Platte zu schreiben. Du kannst auch mit
   der -B Option des postmasters die Anzahl der Shared Memory Puffer für
   den Backend-Prozess erhöhen. Falls Du diesen Wert zu hoch einstellst,
   kann es sein, daß der postmaster nicht startet, weil der Shared Memory
   Speicherplatz Deines Kernels aufgebraucht wird. Jeder Puffer ist 8 kB
   groß und es gibt standardmäßig 64 Puffer.
   
   Du kannst ebenfalls die -S Option des Backends nutzen, um die Größe
   des Speicherplatzes für temporäres Sortieren zu erhöhen. Der -S Wert
   wird in Kilobyte gemessen und ist standardmäßig auf 512 kB festgelegt.
   Es wäre jedoch unklug, den Wert zu hoch anzugeben, da ein Query
   möglicherweise Speicherplatzmangel verursacht, wenn es viele
   gleichzeitige Sortierungen durchführen muß.
   
   Der cluster Befehl kann benutzt werden, um Daten in Basistabellen zu
   gruppieren, so daß sie auf einen Index zusammengebracht werden. Siehe
   auch die cluster(l) Man-Page für weitere Details.
   
    3.11) Welche Debugging/Fehlersuch-Hilfsmittel sind für PostgreSQL
    verfügbar?
    
   PostgreSQL hat einige Möglichkeiten, Statusinformationen zu berichten,
   die nützlich für die Fehlersuche sein können.
   
   Erstens, wenn beim configure-Lauf die Option --enable-cassert
   angegeben wurde, verfolgen viele assert()´s den Fortschritt des
   Backends und halten das Programm an, wenn etwas Unerwartetes passiert.
   
   Postmaster und postgres, haben mehrere Fehlersuch-Optionen zur
   Verfügung. Stelle zuerst sicher, daß Du den Standard-Output und
   Fehlerkanal in eine Datei umleitest, wenn Du den postmaster startest,
   :

        cd /usr/local/pgsql
        ./bin/postmaster >server.log 2>&1 &

   Das erzeugt eine server.log Datei im PostgreSQL-Verzeichnis. Diese
   Datei enthält nützliche Informationen über Probleme oder Fehler, die
   im Server aufgetreten sind. Postmaster hat eine -d Option, die noch
   detailliertere Informationen liefert. Zur -d Option wird eine Nummer
   angegeben, die den Debug-Level - also die Menge der berichteten
   Information - angibt. Achtung, hohe Debug-Level erzeugen schnell große
   Logdateien!
   
   Du kannst tatsächlich das Postgres-Backend auf der Kommandozeile
   laufen lassen und SQL-Statements direkt eingeben. Diese Vorgehensweise
   wird aber nur zur Fehlersuche empfohlen. Beachte, daß ein
   Zeilenumbruch das SQL-Statement beendet, nicht das Semikolon. Wenn Du
   PostgreSQL mit Debugging-Symbolen kompiliert hast, kannst Du einen
   Debugger benutzen, um zu beobachten, was passiert. Da das Backend
   nicht vom postmaster gestartet wurde, läuft es nicht in der gleichen
   Umgebung und deshalb können einige locking/backend Operationen nicht
   reproduziert werden. Einige Betriebssysteme können sich an einen
   Backend-Prozess direkt anhängen, um Probleme zu diagnostizieren.
   
   Das Programm postgres hat -s, -A und -t Optionen, die bei der
   Fehlersuche und Leistungsmessung sehr nützlich sein können. Du kannst
   das Paket auch mit Profiling kompilieren, um zu sehen, welche
   Funktionen wieviel Ausführungszeit beanspruchen. Das Backend Profil
   wird im Verzeichnis pgsql/data/base/dbname abgelegt. Das Client Profil
   wird in das aktuelle Verzeichnis abgelegt.
   
    3.12) Ich bekomme die Meldung "Sorry, too many clients", wenn ich eine
    Verbindung versuche. Warum?
    
   Du mußt die Grenze des postmasters, die festlegt, wieviele
   gleichzeitige Backend-Prozesse gestartet werden können, hochsetzen.
   
   In Postgres 6.5 sind das normalerweise 32 Prozesse. Du kannst diesen
   Wert dadurch erhöhen, daß Du den postmaster mit einem entsprechenden
   -N Wert neu startest. In der Standardkonfiguration kannst Du -N auf
   maximal 1024 setzen. Falls Du mehr brauchst, erhöhe MAXBACKENDS in
   include/config.h und kompiliere das Paket neu. Du kannst den
   Standardwert von -N während der Konfiguration setzen, indem Du
   --with-maxbackends angibst. Anmerkung: Falls Du -N größer als 32
   einstellst, solltest Du -B auf einen Wert, höher als 64 setzen. Für
   eine hohe Anzahl an Backend-Prozessen, solltest Du möglicherweise
   einige Unix-Kernel Parameter ebenfalls erhöhen. Folgendes Parameter
   solltest Du prüfen: die Maximalgröße der Shared Memory Blocks SHMMAX,
   die Maximalanzahl der Semaphoren SEMMNS und SEMMNI, die maximale
   Anzahl von Prozessen NPROC, die maximale Anzahl von Prozessen pro User
   MAXUPRC, und die Maximalzahl der geöffneten Dateien NFILE und NINODE.
   Der Grund für die Begrenzung der erlaubten Backend-Prozesse liegt
   darin, daß verhindert werden soll, daß das System seine freien
   Ressourcen aufbraucht.
   
   In den Postgres-Versionen vor 6.5 war die maximale Anzahl von Backends
   auf 64 festgelegt und eine Änderung setzte eine erneute Kompilierung
   voraus, bei der die Konstante MaxBackendId in
   include/storage/sinvaladt.h. entsprechend angepasst wurde.
   
    3.13) Was sind die pg_psort.XXX Dateien in meinem Datenbank-Verzeichnis?
    
   Dies sind temporäre Dateien, die durch den Query-Ausführer erzeugt
   werden. Wenn zum Beispiel eine Sortierung durchgeführt werden muß, um
   ein ORDER BY auszuführen, und diese Sortierung mehr Platz benötigt,
   als mit dem Backend-Parameter -S erlaubt wurde, dann werden diese
   temporären Dateien erzeugt, um die Daten dort zu halten.
   
   Die temporären Dateien sollten automatisch gelöscht werden, falls das
   Backend jedoch während einer Sortierung abstürzt, bleiben sie
   erhalten. Wenn zu diesem Zeitpunkt keine Transaktion läuft, kannst Du
   die pg_tempNNN.NN Dateien ohne Gefahr löschen.
   
    3.14) Wie richte ich eine Benutzergruppe (pg_group) ein?
    
   Zur Zeit gibt es keine einfache Schnittstelle, um Benutzergruppen
   einzurichten Du mußt explizit die pg_group-Tabelle mittels
   INSERT/UPDATE modifizieren. Zum Beispiel:

        jolly=> INSERT into pg_group (groname, grosysid, grolist)
        jolly=>     values ('posthackers', '1234', '{5443, 8261}');
        INSERT 548224
        jolly=> grant INSERT on foo to group posthackers;
        CHANGE
        jolly=>

   Die Felder in pg_group sind:
     * groname: der Gruppenname. Dieser Name sollte rein alphanumerisch
       sein. Keine Unterstriche oder andere Punktionen
     * grosysid: die Gruppen-ID. Die Gruppen-ID ist ein int4-Feld. Sie
       sollte eindeutig für jede Gruppe sein.
     * grolist: die Liste der pg_user IDs, die zu dieser Gruppe gehören.
       (int4[].)
     _________________________________________________________________
   
                             Fragen zum Betrieb
                                      
    4.1) Das System scheint Kommata, Dezimalpunkte und Datumsformate
    durcheinanderzubringen.
    
   Überprüfe die Konfiguration Deiner Locale-Einstellung. PostgreSQL
   benutzt die Einstellungen des jeweiligen Users und nicht die des
   postmaster Prozesses. Es gibt postgres und psql SET Befehle, um das
   Datumsformat zu kontrollieren. Setzte diese entsprechend Deiner
   Arbeitsumgebung.
   
    4.2) Was ist der genauer Unterschied zwischen Binary Cursors und Normal
    Cursors?
    
   Vgl. die declare Man-Page für eine Beschreibung.
   
    4.3) Wie wähle ich per SELECT nur die ersten paar Zeilen in einem Query
    aus?
    
   Vgl. die fetch Man-Page, oder benutze SELECT ... LIMIT....
   
   Das verhindert nur, daß alle Ergebniszeilen zum Client übermittelt
   werden. Die komplette Abfrage muß abgearbeitet werden, selbst wenn Du
   nur die ersten paar Zeilen haben möchtest. Ziehe ein Query in
   Erwägung, das ein ORDER BY benutzt. Es gibt keine Möglichkeit Zeilen
   zurückzuliefern, bevor nicht die komplette Abfrage abgearbeitet ist.
   
    4.4) Wie bekomme ich eine Liste der Tabellen oder anderen Dingen, die ich
    in psql sehen kann
    
   Du kannst Dir die Datei pgsql/src/bin/psql/psql.c mit dem Quellcode
   für psql ansehen. Sie enthält die SQL-Befehle, die die
   Backslash-Kommandos (\) ausführen. Seit Postgres 6.5 kannst Du psql
   auch mit der -E Option starten. Dadurch gibt psql die Queries aus, die
   es bei der Ausführung der Befehle benutzt.
   
    4.5) Wie entferne ich eine Spalte von einer Tabelle?
    
   Wir unterstützen alter table drop column nicht, aber mache es so:

        SELECT ...  -- wähle alle Spalten außer die, die Du entfernen willst
        INTO TABLE new_table
        FROM old_table;
        DROP TABLE old_table;
        ALTER TABLE new_table RENAME TO old_table;

    4.6) Was ist die Maximalgröße für eine Zeile, eine Tabelle, eine Datenbank?
    
   Zeilen sind auf 8 kB begrenzt, aber das kann geändert werden, indem Du
   in include/config.h die Konstante BLCKSZ änderst. Um Attribute mit
   mehr als 8 kB zu nutzen, kannst Du auch das "Large Object Interface"
   benutzen.
   
   Zeilen überschreiten keine 8 kB-Grenzen. Eine Zeile mit 5 kB wird 8 kB
   Speicherplatz benötigen.
   
   Tabellen- und Datenbankgrößen haben keine Grenzen. Es gibt viele
   Datenbanken mit zig Gigabytes und wahrscheinlich einige mit hunderten
   Gigabyte.
   
    4.7) Wieviel Plattenplatz benötigt eine Datenbank zur Speicherung einer
    Datendatei mit zeilenweisen Datensätzen?
    
   Eine Postgres Datenbank kann ungefähr sechseinhalb mal soviel Platz
   brauchen, wie eine einfache Textdatei.
   
   Betrachten wir eine Datei mit 300.000 Zeilen, mit jeweil zwei Integern
   pro Zeile. Die einfache Textdatei benötigt 2,4 MB Speicherplatz. Die
   Größe der Postgres Datenbankdatei, die diese Daten enthält, liegt
   ungefähr bei 14 MB.
    36 Bytes: jeder Zeilenkopf (ungefähr)
   + 8 Bytes: zwei Integer-Felder @ jedes 4 Bytes
   + 4 Bytes: Zeiger auf den Datensatz
   -----------------------------------------------
    48 Bytes pro Zeile

   Die Größe einer Datenseite in PostgreSQL ist 8192 Bytes (8 KB), also:

   8192 Bytes pro Seite
   ---------------------   =  171 Zeilen pro Seite (aufgerundet)
     48 Bytes pro Zeile

   300000 Datenzeilen
   -----------------------  =  1755 Datenbankseiten
      171 Zeilen pro Seite

1755 Datenbankseiten * 8192 Bytes pro Seite  =  14,376,960 Bytes (14MB)

   Indizes haben nicht einen solchen Overhead, sie beinhalten jedoch die
   Daten, die sie indizieren und können so auch sehr groß werden.
   
    4.8) Wie finde ich heraus, welche Indizes oder Operationen in der Datenbank
    definiert sind?
    
   psql hat eine Vielzahl von Backslash Befehlen, um solche Informationen
   zu zeigen. Benutze \?, um sie zu sehen.
   
   Schaue Dir auch die Datei pgsql/src/tutorial/syscat.source. an. Sie
   illustriert viele der SELECTs, die benötigt werden, um diese
   Informationen von der Datenbank-Systemtabelle zu erhalten
   
    4.9) Meine Queries sind langsam oder nutzen die Indizes nicht. Warum?
    
   PostgeSQL pflegt automatische Statistiken nicht. Um die Statistiken zu
   aktualisieren, mußt Du ein explizites vacuum eingeben. Nach dieser
   Aktualisierung weiß der Optimierer wieviele Zeilen in der Tabelle sind
   und kann besser entscheiden, ob Indizes benutzt werden sollten. Der
   Optimierer benutzt keine Indizes, wenn die Tabelle klein ist, weil ein
   sequentieller Suchlauf dann schneller sein würde.
   
   Benutze den Befehl vacuum analyze für die spaltenspezifische
   Optimierung. Vacuum analyze ist für komplexe Multi-Join-Abfragen
   wichtig, damit der Optimierer die Anzahl der Zeilen von jeder Tabelle
   schätzen und dann die passende Join-Reihenfolge wählen kann. Das
   Backend verfolgt die Spaltenstatistik nicht selbst, so daß vacuum
   analyze regelmäßig aufgerufen werden sollte.
   
   Indizes werden nicht für ORDER BY Operationen benutzt.
   
   Bei der Nutzung von Wildcard-Operatoren wie LIKE oder ~,  können
   Indizes nur benutzt werden, wenn die Suche mit dem Anfang eines
   Strings startet. Um also Indizes zu nutzen, sollten LIKE-Suchen nicht
   mit %, und ~  beginnen (Die Sucheparameter regulärer Ausdrücke sollten
   mit ^.  beginnen.
   
    4.10) Auf welche Weise kann ich sehen, wie der Query-Optimierer meine
    Abfrage auswertet?
    
   Vgl. die EXPLAIN Man-Page.
   
    4.11) Was ist ein R-Tree Index?
    
   Ein R-Tree Index wird benutzt, um räumliche Daten zu indizieren. Ein
   Hash-Index kann nicht für Bereichssuchen genutzt werden. Ein B-Tree
   Index kann nur für Bereichssuchen in eindimensionalen Daten genutzt
   werden. R-Trees können multi-dimensionale Daten abhandeln. Ein
   Beispiel: Wenn ein R-Tree Index auf ein Attribut vom Typ POINT
   gebildet wird, dann kann das System Abfragen wie z.B. "Zeige alle
   Punkte, die sich in einem umgebenden Rechteck befinden" effizienter
   beantworten.
   
   Die kanonische Veröffentlichung , die das originale R-Tree Design
   beschreibt ist:
   
   Guttman, A. "R-Trees: A Dynamic Index Structure for Spatial
   Searching." Proc of the 1984 ACM SIGMOD Int'l Conf on Mgmt of Data,
   45-57.
   
   Du kannst dieses Werk ebenfalls in Stonebraker's "Readings in Database
   Systems" finden.
   
   Die eingebauten R-Trees können Polygone und Rechtecke verarbeiten.
   Theoretisch können R-Trees auf eine hohe Anzahl von Dimensionen
   erweitert werden. Praktisch bedingt diese Erweiterung eine Menge
   Arbeit und wir haben derzeit keinerlei Dokumentation darüber, wie das
   zu machen wäre.
   
    4.12) Was ist "Genetic Query Optimization"?
    
   Das GEQO-Modul in PostgreSQL soll dazu dienen, das Optimierungsproblem
   beim Joining vieler Tabellen auf der Basis genetischer Algorithmen
   (GA) zu lösen. Es erlaubt die Behandlung von großen Join-Queries ohne
   erschöpfende Suche.
   
   Für weitere Informationen siehe die Dokumentation.
   
    4.13) Wie verfahre ich bei der Suche mit regulären Ausdrücken und bei einer
    Suche mit Ignorierung der Groß- und Kleinschreibweisen?
    
   ~ und ~*  sind wahrscheinlich das, was Du willst. Vgl. psql's \do
   Befehl.
   
    4.14) Wie ermittle ich in einem Query, daß ein Feld NULL ist?
    
   Du testest die Spalte mit IS NULL und IS NOT NULL.
   
    4.15) Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen CHAR-Typen?
    
Typ             interner Name   Bemerkungen
--------------------------------------------------
CHAR            char            1 Zeichen
CHAR(#)         bpchar          mit Leerzeichen gefüllt bis zur angegebenen Län
ge
VARCHAR(#)      varchar         Die Größe legt die Maximallänge fest, kein Ausf
üllen mit Leerzeichen
TEXT            text            Die Länge wird nur durch die maximale Zeilenlän
ge beschränkt
BYTEA           bytea           Bytearray mit variabler Länge

   Du mußt die internen Namen benutzen, wenn Du interne Operationen
   durchführen willst.
   
   Die letzten vier Typen sind "varlena"-Typen (d.h. die ersten vier
   Bytes geben die Länge an, gefolgt von den Daten). CHAR(#) belegt die
   maximale Anzahl von Bytes, unabhängig davon, wieviele Daten im Feld
   gespeichert werden. TEXT, VARCHAR(#) und BYTEA haben alle eine
   variable Länge auf dem Datenträger, deshalb gibt es einen leichten
   Geschwindigkeitsnachteil bei der Nutzung dieser Typen. Genauer, der
   Nachteil gilt für den Zugriff auf alle Spalten nach der ersten Spalte
   dieses Typs.
   
    4.16) Wie erzeuge ich ein serielles Feld mit automatischer Erhöhung des
    Inhalts?
    
   PostgreSQL unterstützt einen SERIAL Datentyp. Er erzeugt automatisch
   eine Sequenz und einen Index auf die Spalte. Siehe die create_sequence
   Man-Page für weitere Informationen über Sequenzen. Du kannst aber auch
   das Oid Feld jeder Zeile als eindeutigen Wert nutzen. Jedoch mußt Du,
   falls Du Deine Datenbank einmal komplett ausgeben und wieder einlesen
   willst, die pg_dump's -o oder die copy with oids Option benutzen, um
   die Oids zu retten.
   
    4.17) Was ist ein Oid? Was ist ein Tid?
    
   Oids sind PostgreSQLs Antwort auf eindeutige Zeilen-IDs. Jede Zeile,
   die in PostgreSQL erzeugt wird, bekommt eine eindeutige Oid. Alle
   Oids, die während initdb erzeugt werden, sind kleiner als 16384 (nach
   backend/access/transam.h). Alle Oids, die durch den Benutzer erzeugt
   werden, sind gleich oder größer als dieser Wert. Standardmäßig sind
   all diese Oids nicht nur innerhalb einer Tabelle oder Datenbank,
   sondern in der gesamten PostgreSQL Installation eindeutig.
   
   PostgreSQL benutzt Oids in seinen internen Systemtabellen, um Zeilen
   zwischen den Tabellen zu verbinden. Diese Oids können zur
   Identifikation spezifischer Benutzerzeilen und in Joins genutzt
   werden. Es wird empfohlen, den Spaltentyp OID zu nutzen, um Oids-Werte
   zu speichern. Siehe die sql(l) Man-Page, um die anderen internen
   Spalten kennenzulernen. Du kannst einen Index auf ein Oid-Feld
   erzeugen, um schnelleren Zugriff zu erreichen.
   
   Oids werden allen neuen Zeilen von einem zentralen Bereich, der von
   allen Datenbanken genutzt wird, zugewiesen. Es gibt keinen Grund,
   warum Du nicht die Oid ändern, oder eine Kopie der Tabelle mit den
   originalen Oids anlegen könntest.
        CREATE TABLE new_table(old_oid oid, mycol int);
        SELECT INTO new SELECT old_oid, mycol FROM old;
        COPY new TO '/tmp/pgtable';
        DELETE FROM new;
        COPY new WITH OIDS FROM '/tmp/pgtable';

   Tids werden genutzt, um spezifische physische Zeilen mit Block und
   Versatzwert zu identifizieren. Tids ändern sich, wenn Zeilen geändert
   oder neu geladen werden. Sie werden von Index-Einträgen genutzt, um
   die Zeilen physisch zu adressieren.
   
    4.18) Was ist die Bedeutung der verschiedenen Ausdrücke, die in PostgreSQL
    benutzt werden (z.B. attribute, class,...)?
    
   Einige der Quelltexte und die ältere Dokumentation nutzen allgemeine
   Begriffe. Hier sind einige aufgeführt:
     * row, record, tuple
     * attribute, field, column
     * table, class
     * retrieve, SELECT
     * replace, UPDATE
     * append, INSERT
     * oid, serial value
     * portal, cursor
     * range variable, table name, table alias
       
    4.19) Wieso bekomme ich einen Fehler: "FATAL: palloc failure: memory
    exhausted?"